Bishop Denis Chidi ISIZOH

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MISSIO KORRESPONDENZ 2(2010)9-10

WO GÖTZENDIENST ZUM SEGEN WIRD

​Die Afrikanische Traditionelle Religion
​
Ermöglicht auf einzigartige Weise interreligiöses Beten
​Von
MGR. DR. CHIDI DENIS ISIZOH
Afrikareferent im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog
Sie galt lange als Götzendienst, von dem christliches Leben sich eindeutig zu distanzieren hatte. Mit der Forderung nach einer Inkulturation christlichen Glaubenslebens in die afrikanische Lebens- und Glaubenswelt kam der Afrikanischen Traditionellen Religion (ATR) dann eine positivere Deutung zu. Heute zeigt sich, dass auf ihrer Basis sich Christentum und Islam in Afrika auf eine besondere Weise verstehen und begegnen können, selbst und insbesondere im spirituellen Bereich. Interreligiöses Beten zwischen Christentum und Islam ist aufgrund dieser besonderen Voraussetzung all-täglich, sei es bei der Namensgebung von Kindern, bei Stadtfesten oder vor Fußballspielen.
          Wenn ich an solche Großen Treffen denke wie den II. Ökumenischen Kirchentag in München 2010, wo Menschen für die Nöte unserer Welt beten, so muss ich automatisch an viele Gelegenheiten denken, bei denen, bei denen Gläubige in anderen Teilen der Welt zusammengekommen sind, um in Einheit, als Menschen, ihre Abhängigkeit von einem Schöpfer und Erhalter zum Ausdruck zu bringen. Das wohl denkwürdigste dieser Ereignisse auf einer globalen Ebene war das Friedensgebet in Assisi in den Jahren 1986 und 2000.

Authentisches Beten jenseits der sichtbaren Kirche
          Bei einem ökumenischen Treffen gibt es üblicherweise keine Probleme beim gemeinsamen Beten. Aber in einem interreligiösen Kontext (der nicht nur Christen, sondern Mensen anderer Religionszugehörigkeit-einbezieht) kommen manchmal Fragen auf. Wie weit können die Teilnehmer bei einem gemeinsamen Gebet gehen, ohne ihren eigenen Glauben zu gefährden? Öffnet man sich einer Art von Relativismus oder Synkretismus beim Bemühen um gemeinsames Beten? Ist es überhaupt möglich für Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammen zu beten? Das Konzilsdokument Nostra aetate drängt Christen dazu, eine gemeinsame Basis für die Kooperation zu suchen. Gaudium et spes bestätigend (GS 10, 15 und 22) betonte Papst Johannes Paul II. in Redemptoris missio (RM 28) die Rolle des Heiligen Geistes, der „authentische Gebete“ inspiriert, jenseits der sichtbaren Grenzen der Kirche und der dadurch jedem die Möglichkeit anbietet, am Ostergeheimnis teilzuhaben in einer Weise, die nur Gott kennt.

Erfahrungen teilen trotz sprachlicher Grenzen
          Jene, die nicht zum interreligiösen Beten ermutigen (also das gemeinsame Beten mit Menschen unterschiedlichen Glaubens unter Verwendung gemeinsamer Formulierungen), verweisen auf folgende Schwierigkeiten (vgl. dazu Pro Dialogo 9):
  1. Est ist nicht möglich, Formulierungen anderer Religionen auszuleihen, weil Gebe in gewisser Hinsicht ein Glaubensbekenntnis ist, eine explizite Doxologie, Darüber hinaus muss-zuerst Übereinstimmung in der Lehre erzielt werden, bevor gemeinsam gefeiert wird.
  2. Es ist nicht einfach, das Gebet auf einen gemeinsamen Nenner zu reduzieren, um es jedem Glaubensausdruck anzupassen. Dies nimmt den verschiedenen Religionen di reiche Vielfalt und die Einzigartigkeit weg.
  3. Es gilt ferner, die Ambiguität der Sprache und der Symbole zu berücksichtigen, die in den Gebeten der Menschen verschiedener Religionen verwendet werden.
 
          Da gibt es eine andere Weise, im interreligiösen Umfeld Gemeinschaft zu haben: „multireligiöses Gebet“. Das meint, in der Gegenwart der anderen Gläubigen sein, während gebetet wird, und respektvoll im Geiste miteinander teilen, aber nicht gemeinsam beten. Dies ist einer Übung, die mit Bedacht und Achtung gegenüber der menschlichen und spirituellen Reife der Teilnehmer durchgeführt werden muss.

Einzigartige Situation in Afrika durch die ATR
          In vielen Teilen Afrikas beten Menschen unterschiedlicher Religion gemeinsam. Es muss festgehalten werden, dass der Dialog zwischen Anhängern der drei großen Religionen in Afrika (ATR, Islam und Christentum) etwas sehr Einzigartiges ist und höchstwahrscheinlich so anderswo nicht vorkommt. Diese Einzigartigkeit wird im Hinblick auf die hier beteiligten Religionen, die Dialogpartner und die Interaktion zwischen ihnen deutlich.
Alls „Afrikanische Traditionelle Religion“ — ein von Afrikanisten eingeführter Sammelbegriff — wird eine Religion beschrieben, die seit Menschengedenken in Afrika praktiziert wird und die eine bestimmte Art an Glaubensvorstellungen, moralischen Verhaltensregeln und Frömmigkeits-formen aufweist. Es gibt ein paar Kernpunkte, die für unser Thema von Belang sind. Für Afrikaner ist Religion einer Art zu leben, zu sein und zu handeln. Es ist nicht etwas, zu dem man sich zu einer bestimmten Zeit hinwendet, um sich danach wieder zurückzuziehen. Wie die meisten anderen Religionen umfasst ATR die grundlegenden religiösen Annahmen der Existenz eines Höchsten Wesens, von Geistern usw. und wie diese mit den Menschen interagieren. Sie erklärt die wechselseitigen Verbindungen zwischen den spirituellen und den physischen Welten. Sie prägt die grundlegende Weltsicht der meisten Afrikaner und stellt Denkkategorien zur Verfügung, um Lebenserfahrungen interpretieren zu können. Es geht ihr um existenzielle Themen: Erfolg, Gesundheit, Kinder usw. Warum gibt es Krankheit, Naturkatastrophen? Was müssen Menschen tun, wenn bestimmte Ereignisse in ihrem Leben stattfinden? ATR erklärt dies und bietet Lösungen an. Nichts geschieht aus Zufall und es gibt für jedes Ereignis eine spirituelle Erklärung und Verbindung. Religion durchflutet jeden Aspekt des Lebens und dient als eine Quelle, wo Antworten auf Fragen des Lebens gefunden werden können. Das ist es, was ATR so attraktive macht, selbst nach einer Bekehrung ihrer Anhänger zu anderen Religionen.

Ein bestens inkulturierter Islam
          Der Islam kam zu weiten Teilen nicht als eine Erobererreligion nach Afrika südlich der Sahara. In vielen Teilen der Region wurde sie in einer freundlichen Atmosphäre von Handel und jahrzehntelangem friedlichem Zusammenleben von Anhängen der ATR und muslimischen Besuchern eingeführt. Diese lange Periode des Austauschs zwischen Anhängern der ATR und Muslimen machte einen Unterschied aus in der Weise, wie Islam im Afrika der Subsahara praktiziert wurde. Es entstand ein „inkulturierter Islam.“ Islam, der einige Praktiken der ATR angenommen hatte. Die Abweichung war so kennzeichnend, dass man sagte, dass der erste Dschihad des Othman dan Fodio in Westafrika nach seiner Pilgerreise nach Mekka nicht gegen Nichtmuslime gerichtet war, sondern gegen Muslime, die den „verfälschten “Islam in Afrika praktizierten. In Mekka entdeckte er den „reinen“ Islam, der sich vom afrikanischen Islam unterschied. Andere Faktoren, die halfen, den Islam heimisch werden zu lassen, beziehen sich auf die Zusammenarbeit verschiedener Bruderschaften, der Vermischung verschiedener Muslime unterschiedlicher Herkunft und die Tiefe der Interaktion zwischen  muslimischen Besuchern und den einheimischen Menschen, denen sie begegneten. Das Ergebnis ist, dass Afrikaner ihre eigene Art des Islam haben (tolerant, manchmal herablassend), und dies trotz des Einflusses des Mittleren Ostens.

Pragmatische Erfolgsorientierung des Christentums
          Das Christentum, das in den Raum der Subsahara vordrang, war in seiner Erscheinungsweise bereits gespalten. Afrikaner südlich der Sahara beteiligten sich nicht an den meisten der theologischen Debatten, die zur Spaltung in Kirchen und Denominationen führte, wie wir sie heute kennen. Missionare verschiedener Denominationen in Europa kamen mit vorgefertigten „Versionen“ des Christentums und konkurrierten gegeneinander bei der Bekehrung anderer. Der Ansatz der Evangelisierung durch verschiedene Gruppen was nicht immer der gleiche. Jene, die Hoffnung und Hilfe bei der Findung von Lösungen bei einem existenziellen Problem der Menschen bieten, haben mehr Konvertiten von den ATR angezogen. Demnach haben also Prediger eines Evangeliums des Erfolgs, jene, die Heilungsgottesdienste leiten, für kinderlose Eltern, für Erfolg im Beruf und Politik usw. beten, viele Anhänger. Je intellektueller Denominationen und Kirchen sind, desto mehr Mitglieder haben sie, die versucht sind — und manchmal tun sie es auch — sich, wenn vielleicht auch nur zeitweise, ur ATR zurückzuwenden.

​Gemeinsames Erbe als interreligiöse Chance
          Ausgehend von den oben dargelegten Bemerkungen ist festzuhalten, dass die meisten Partner im interreligiösen Dialog in Afrika gemeinsame Wurzeln haben. Die Begriffe und Konzepte, die Bezeichnungen des Göttlichen, die Weltanschauung, die grundlegende Glaubensannahmen der meisten dieser Partner bestimmt, sind alle zu weiten Teilen von der ATR beeinflusst. Dieses gemeinsame Erbe macht den interreligiösen Dialog in Afrika viel leichter als anderswo. Es stellt die grundlegende religiöse Sprache und Begriffe für den Dialog zur Verfügung, einige Formen interreligiösen Betens eingeschlossen. Menschen verschiedener Religions-zugehörigkeit beten sehr oft gemeinsam. Es gibt sehr viele Gelegenheiten für interreligiöses Gebet: das rituelle Kolanussteilen, der Ritus der Namensgebung, traditionelle Hochzeit, Stadtfeste, nationale Ereignisse, Beerdigungen, selbst vor einem internationalen Fußballspiel in fremden Ländern! Es muss zugestanden werden, dass die Gefahr, die Besonderheit der eigenen Religion zu verlieren, immer gegenwärtig ist. Afrikanische Theologen arbeiten sehr intensive in diesem Feld der Inkulturation und die Liste ihrer Publikationen wird immer länger.

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